Warum brauchen wir eine Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft (EEG)?

Eine EEG ist ein neues Modell der Kooperation von Mitgliedern der Gemeinschaft, um Energie (Strom oder Wärme) über Grundstücksgrenzen hinweg zu produzieren, zu speichern, zu verkaufen und zu verbrauchen. Energiegemeinschaften nutzen also das öffentliche Stromnetz für den Energieaustausch. Dies ist ein entscheidender Faktor für unsere Siedlung: wir haben nämlich mehrere Anschlusspunkte an das öffentliche Stromnetz. Ein Energieaustausch ist daher zwischen der Hochgarage und den einzelnen Quartieren unserer Siedlung nicht über ein siedlungsinternes Stromnetz möglich. Damit also alle Haushalte, die grundsätzliche Möglichkeit haben, an der EEG Sun Pietro teilzunehmen, benötigen wir das öffentliche Stromnetz. Die rechtlichen Grundlagen für EEGs bilden das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) und das Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz (ElWOG).

Der Aufbau und die Organisation der Energiegemeinschaft

Wir benötigen neben der bau- und energietechnische Konzeption die organisatorische Konzeption und den Aufbau der Energiegemeinschaft. Dazu zählen beispielsweise folgende Themen:

  • Welche Organisationsform ist passend: Verein, Genossenschaft, GmbH … (Hinweis: die Eigentümer:innengemeinschaft kann nicht als Organisationsform für die Energiegemeinschaft gewählt werden).
  • Wer sind die Mitglieder der Energiegemeinschaft: die Teilnahme an der geplanten EEG Sun Pietro ist freiwillig – es muss sich also eine Gruppe von Interessierten finden.
  • Wie sieht die Vertragsbeziehung zwischen der Eigentümer:innengemeinschaft und der Energiegemeinschaft aus: es braucht ein Regelwerk beispielsweise bezüglich Zuständigkeiten, Rechte, Pflichten, Haftungen, Kostentragungen etc.
  • Wie sehen die internen Regeln der Energiegemeinschaft aus: wie beispielsweise (statischer / dynamischer) Aufteilungsschlüssel der Energienutzung, Wahl des Abrechnungssystems, Strompreis aus der PV-Anlage und Nutzungspreise für allfällig weitere Energie- und Mobilitätsdienstleistungen innerhalb der Energiegemeinschaft, Beitritts- und Mitgliedskosten, Ein- und Ausstieg von Mitgliedern, Datenverwaltung, Haftung und Versicherungen etc.
  • Verträge mit dem Netzbetreiber:

Die EEGs stellen ein völlig neues Kooperationsmodell zur Förderung der Energiewende dar, weshalb die Konzeption von neuen EEGs in Österreich vom Klima- und Energiefonds finanziell unterstützt werden. Die Wohnhausanlage Prof.-Franz-Spath-Ring 3 – 43 hat dank der Initiative des Vereins miteinander in enger Zusammenarbeit mit der ÖWG – Abteilung Aktives Anlagenmanagement ein Ansuchen um Unterstützung gestellt.

Projekt „Sun Pietro“

Dieses Ansuchen mit dem Titel „Sun Pietro“ wurde bewilligt. Dies bedeutet, dass die konzeptionellen Arbeiten für die Photovoltaikanlage und für die Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft mit 19.861,00 EUR (inkl. USt.) vom Klima- und Energiefonds zur Gänze finanziert werden. Zudem werden im Projekt weitere interessante Aspekte untersucht: so werden Überlegungen zu eCar-Sharing, Stromspeicherung und Steigerung der Energieeffizienz in die Konzeption aufgenommen. Zu überlegen ist außerdem, wie die Beschattung des Garagendaches durch die Bäume bei der Auffahrt vermindert werden kann.

Im Projekt arbeiten folgende Partner:innen zusammen:

  • ÖWGES Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H. – Aktives Anlagenmanagement: technische Koordination, Wohnrechtsexpertise, formale Kommunikation
  • NEXT LEVEL ENERGY GmbH: energie- und mobilitätstechnische Konzeption
  • WÖRLE SPAROWITZ INGENIEURE Ziviltechniker GmbH: bautechnische Konzeption
  • smartwärts e.U.: Gesamtkoordination, informelle Kommunikation, organisatorisch-strukturelle Konzeption der Energiegemeinschaft
  • Feldbacher Barth Rechtsanwälte GbR: Rechtsberatung für die Gründung der Energiegemeinschaft
  • Verein miteinander: Mitgliederbetreuung und Feedback aus Sicht von Nutzer:innen