… sind all jene strafbaren Handlungen, bei denen die Täter Grenzen überschreiten und dadurch bei ihrem Opfer in die sexuelle Unversehrtheit eingreifen. Dazu zählen nicht nur Vergewaltigung, sondern auch sämtliche Formen des Missbrauchs, der geschlechtlichen Nötigung, der pornographischen Darstellung, sowie alle anderen Formen von sogenannten Sexualdelikten.

In Österreich hat jede vierte bis fünfte Frau/Mädchen sexuelle Gewalt erfahren. Daraus ergibt sich, dass dies kein individuelles Schicksal von einzelnen Frauen ist. Es kann sehr hilfreich sein, über sexuelle Belästigungen und Bedrohungen zu sprechen. Mädchen und Frauen sind an diesen Belästigungen nicht Schuld und es handelt sich auch nicht um Bagatellen!

 

Was heißt das für unsere Situation, was ist bisher passiert?
In unserem Anlassfall geht es um sexuelle Betätigung, jedoch vorrangig ohne direkten Kontakt zu den Frauen zu haben. Die Täter beobachten die Frauen, verstecken sich hinter einem Baum und befriedigen sich.

In 3 Fällen kam es zur Berührung. Diese Frauen wurden von hinten an der Schulter gefasst, der Täter drückte sich an ihren Körper um sich zu befriedigen.

Es geht um keine versuchte Vergewaltigung. Die Täter sind nicht gefährlich im Sinne von körperlicher Verletzung
Auskunft/Quelle: Polizei, Plüddemanngasse

Täterprofil
Es handelt sich um einen bzw. mehrere Männer. Der eine Mann wurde beschrieben: 170 cm groß, dunkelhäutig, volle Lippen, rundes Gesicht, ca. 35 Jahre. Er trug Jeans und goldfarbene Turnschuhe.

Wenn es Hinweise zu diesem Mann gibt, bitte bei der Polizeiinspektion Plüddemanngasse (Tel 059 133 6591) oder Notruf 133 melden. Die Polizei ist für jeden Hinweis dankbar!
Die Polizei ist vermehrt zu unterschiedlichen Zeiten auf diesen Plätzen unterwegs. Es sind folgende Wege und Plätze betroffen: St. Peter Pfarrweg, Eustacchiogründe, Breitenweg

 

Was tun in der Gefahrensituation?

  • Seien Sie wachsam und beobachten Sie Ihr Umfeld – Gefahrenradar schärfen
  • Machen Sie auf sich aufmerksam (schreien, rufen)
  • Bleiben sie nicht stehen, gehen oder laufen Sie weiter, bewegen Sie sich in Richtung frequentierter Straßen oder Plätze
  • Sprechen Sie Passanten an, bitten Sie diese um Hilfe
  • Schlagen Sie, treten oder spucken Sie den Täter an

Prävention

  • Vermeiden Sie am Abend die genannte Strecke.
  • Wenn Sie diese Strecke gehen, dann  niemals alleine.
  • Bei Unsicherheiten bitten Sie ihre Freunde Sie nachhause zu begleiten
  • Fahren Sie mit dem Taxi nachhause und bitten Sie den Lenker zu warten bis Sie im Haus sind
  • In unserer Situation ist es wichtig, sich der bedrohten Situation bewusst zu sein. Nehmen Sie die eigene Wahrnehmung ernst.
  • Besorgen Sie sich einen Alarm, diese gibt es als Schlüsselanhänger
  • Trainieren Sie die Möglichkeiten einer Gefahrenvermeidung und Abwehr
  • Ein selbstbewusstes und selbstsicheres Auftreten von Frauen und Mädchen kann ein Schutz vor Belästigungen sein. Unsicher wirkende Frauen, die durch Körpersprache Ängstlichkeit ausdrücken, werden bewiesenerweise leichter zu Opfern sexualisierter Übergriffe.
  • In speziellen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskursen können Frauen und Mädchen mehr Selbstbewusstsein entwickeln und Fähigkeiten erlernen und ausbauen, die ihren Schutz erhöhen. Jede Frau kann individuelle Strategien entwickeln, eigene Stärken, auch körperliche, kennenlernen und ausprobieren, um ihr Sicherheitsgefühl zu erhöhen.

Prävention bei Kindern
Bewahren Sie Ruhe und bleiben Sie sachlich

  • Sprechen Sie mit ihrem Kind über die Strecke und deren Gefahr
  • Kinder sollen diese Strecke am Abend vermeiden
  • Auf bekannten, vertrauten Strecken sollte Ihr Kind „Rettungsinseln“ kennen, wie z.B. Geschäfte oder Lokale
  • Erwachsene um Hilfe bitten, wenn das Kind ein Gefühl von Angst verspürt
  • Fremde „per Sie“ ansprechen, damit die Umgebung merkt, dass Ihr Kind diese Person nicht kennt
  • Keine Auskünfte an Fremde, weder persönlich noch am Telefon oder Internet
  • Fremden nicht die Wohnungstür öffnen, nicht mit ihnen mitgehen und sich nichts von ihnen versprechen lassen

Was tun nach einer sexueller Belästigung

  • Rufen Sie sofort die Polizei (Notruf 133) und zeigen Sie die Tat an.
  • Versuchen Sie den Drang, sich nach dem Überfall zu waschen, zu unterdrücken – gehen Sie in ein Krankenhaus und lassen Sie sich untersuchen. Eventuelle Spuren werden dort von den Ärzten gesichert.
  • Waschen Sie keinesfalls die Kleidung, die Sie während des Überfalls getragen haben – eventuelle DNA Spuren des Täters können sonst verloren gehen
  • Sprechen Sie mit anderen vertrauten Personen über die Erfahrungen.
  • Die Unterstützung durch Freunde und Freundinnen oder professionelle Unterstützerinnen, wie Psychotherapie oder Mitarbeiterinnen von Frauennotrufen oder Frauenberatungsstellen können hilfreich sein, um über Gewalterfahrungen zu sprechen und neue Möglichkeiten für die persönliche Sicherheit zu entwickeln.

Wenn es Kinder betrifft: Was tun bei Verdacht?

  • Glauben Sie Ihrem Kind.
  • Bleiben Sie ruhig und nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind
  • Versichern Sie Ihrem Kind, dass es richtig war, über die sexualisierte Gewalt zu reden und setzen Sie das Kind (z.B. durch Nachfragen) nicht unter Druck.
  • Bauen Sie Vertrauen auf und machen Sie keine Versprechungen, die Sie nicht einhalten können
  • Holen Sie sich selbst professionelle fachliche Unterstützung (z.B. in einem Kinderschutzzentrum, Psychotherapeuten) und handeln Sie nicht vorschnell
  • Tragen Sie Sorge, dass das Kind adäquate Behandlung bekommt

Adressen

Die Unterstützung durch Freunde und Freundinnen oder professionelle Unterstützerinnen, wie Psychotherapie oder Mitarbeiterinnen von Frauennotrufen oder Frauenberatungsstellen können hilfreich sein, um über Gewalterfahrungen zu sprechen.

  • Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800/222 555 (österreichweit gebührenfrei) www.frauenhelpline.at. Beratung: rund um die Uhr, anonym und kostenlos.
  • Ein Team von Expertinnen bietet Erst- und Krisenberatung an, vermittelt gezielt an regionale Frauenschutzeinrichtungen und -beratungsstellen weiter. Weiters informiert es über rechtliche und soziale Fragen und sorgt in Akutsituationen für rasche Hilfe. HelpCh@at: Jeden Montag stehen von 19 bis 22 Uhr Expertinnen zur Seite. www.haltdergewalt.at
  • Steirischer Verband für Psychotherapie: 0316/ 372500
  • BMI Opfernotruf  0800-112 112

Selbstverteidigungskurse

  • Protect Yourself, Bernd Leitenberger, Mail: office@protect-yourself.at, Tel: +43 676 711 77 11
  • Krav Maga Graz, Ort: Twins GRAZ Health and Fitnessclub, Lauzilgasse 21, 8020 Graz, E-Mail: Info@kravmagagraz.at, Internet: www.kravmagagraz.at
Kategorien: NewsSicherheit